Superfrüchte

Unter dem Begriff Superfrüchte werden Früchte zusammengefasst, denen im Vergleich zu anderen eine besonders positive Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden nachgesagt wird. Beachtliche Mengen an Vitaminen enthaltend und einen hohen Gehalt an Antioxidantien aufweisend, gelten Acai-, Acerola-, Aronia-, Goji- und Heidelbeeren als wahre Wundermittel, um das Immunsystem zu stärken, das Krebsrisiko zu senken oder beim Abnehmen zu helfen.

Dem 'Super' der Superfrüchte auf der Spur

Wenn von Superfrüchten die Rede ist, handelt es sich überwiegend um Beeren wie die Acai-, Acerola-, Aronia-, Kran-, Goji-, Noni- und Heidelbeeren. Aber auch der Granatapfel findet in der Liste der Powerfrüchte Erwähnung. Gemein haben die genannten Früchte ihre exotische Herkunft. Lediglich die Heidelbeere stellt hierbei eine Ausnahme dar.

Gegenüber anderen Früchten enthalten die Powerfrüchte überdurchschnittlich viele Vitamine, Mineralstoffe, Polyphenole und andere Pflanzenwirkstoffe, und sind daher sehr gesund. Zahlreich vorhandene zellschützende Wirkstoffe, sogenannte Antioxidantien, fangen im Körper freie Radikale, und verhindern damit, dass Letztere Zellen angreifen, wodurch der Alterungsprozess verlangsamt wird.

Acai-Beeren

Die in Südamerika heimische Acai-Beere ähnelt in ihrem Aussehen der Heidelbeere und gilt als Wunderfrucht, wenn es darum geht, schlank zu werden oder Falten vorzubeugen. Angeblich trägt die rot-schwarze Frucht dazu bei, den Appetit zu zügeln und den Stoffwechsel anzukurbeln, was wissenschaftlich allerdings nicht bewiesen ist. Unstrittig ist, dass sie neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen einen hohen Calciumgehalt aufweist. Die aus den entkernten Früchten gewonnenen Endprodukte, zu denen zähflüssige Säfte, Trockenfrüchte, Fruchtaufstriche und Pulver gehören, sind mittlerweile nicht mehr nur über den Versand-Handel oder in Reformhäusern, sondern auch in Drogerien und Supermärkten erhältlich.

Acerola-Kirsche

Die auch unter der Bezeichnung Barbados-Kirsche bekannte Acerola-Kirsche ist besonders reich an Vitamin C, sodass sie in Form von Saft oder einer anderen Darreichungsform oft bei Vitamin C-Mangel zum Einsatz kommt. Gesund ist sie ferner dank ihrer Inhaltsstoffe Provitamin A, Vitamin B1 und B12, Beta-Carotin, Eisen, Phosphor sowie Calcium. Geworben wird für die saftige und leicht säuerliche Acerola-Kirsche als Superfrucht mit dem Argument, dass sie antioxidativ wirkt, den Sauerstofftransport im Körper fördert und die Haut schützt. Der Grund für den meist satten Preis der Acerolaprodukte liegt in der seltenen Blüte des in Mittel- und Südamerika beheimateten Strauches.

Aronia-Beeren

Ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika stammend und dort von Ureinwohnern sehr wertgeschätzt, wird die Aronia-Beere heute auch in Russland, Ost- und Mitteleuropa angebaut. Die dunkel-violetten Beeren sind etwa so groß wie Kulturheidelbeeren und zählen zu den Früchten, die besonders reich an Vitalstoffen und damit sehr gesund sind. In ihnen finden sich hohe Konzentrationen an Anthocyanen und Phenolen, was sich positiv auf das Immunsystem sowie die Blutbildung auswirkt. Des Weiteren enthält die auch als Schwarze Apfelbeere bezeichnete Frucht viele Vitamine, Mineralien und Fettsäuren.

Granatapfel

Der Granatapfel ist in West- und Mittelasien heimisch. Zu den Inhaltsstoffen, welche die intensivrote, kernige Frucht so wertvoll machen, zählen B-Vitamine, Kalium, Calcium, Eisen, Anthocyane, Ellagsäure, Gallussäure und Polyphenole. Letzteren wird eine krebsfeindliche Wirkung zugeschrieben. Ein Glas Granatapfelsaft eignet sich sehr gut zur Senkung des Blutdrucks sowie erhöhter Cholesterinwerte.

Heidelbeeren

Heidelbeeren enthalten viele Vitalstoffe, zu denen Vitamin C, Eisen, Kalium, Folsäure, Zink und Beta-Carotin zählen. Letzteres ist die Vorstufe für das im Körper gebildete Vitamin A und fördert die Sehkraft. Die antioxidative Wirkung ist bei den kleinen, blauen Früchten im Vergleich zu anderen Obstsorten besonders hoch. Ermöglicht wird dies durch die Polyphenole, die deshalb so gesund sind, weil sie zellschädigende Moleküle hochwirksam binden und damit in der Lage sind, Alterungsprozesse verschiedener Art zu hemmen.

Goji-Beeren

Die in Tibet unter dem Namen Glücksbeere bekannte Goji-Beere weist viel Vitamin A und einen höheren Vitamin C-Gehalt als Orangen auf. Dass sie auch Vitamin E enthält, das zellschützend wirkt, macht sie zu einem ganz besonderen Früchtchen. Der kleinen, leuchtend roten Goji-Beere wird nachgesagt, dass sie das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit stärkt, entzündungshemmend wirkt und gegen Bluthochdruck, Diabetes und Impotenz hilft.

Wer der Empfehlung folgt, pro Tag eine Handvoll Beeren (20 bis 30 Gramm) zu essen, muss angesichts eines recht teuren Erwerbs tief in die Tasche greifen. In Deutschland werden die süß-sauren Beeren in der Regel in getrockneter Form angeboten und sind in Reformhäusern oder Biomärkten erhältlich. Sie sind aber auch als Saft, Pulver, Kapseln, Tabletten oder in weiterverarbeiteten Erzeugnissen wie beispielsweise Joghurt oder Müsli zu erwerben.

Noni-Beeren

Auf die Fähigkeit der Noni-Beeren, den Stoffwechsel zu aktivieren und vor Falten zu schützen, vertrauen viele Australier. Zum Einsatz kommt die Steinfrucht in erster Linie in Form von Saft. Diesem werden nicht selten andere Säfte beigemischt, da der Noni-Geschmack mitunter als unangenehm faulig empfunden wird.

Superfrüchte vs. heimische Früchte

Der Umstand, dass es sich bei den meisten Superfrüchten um exotische Früchte handelt, führt dazu, dass sie zumeist nur in getrockneter Form erhältlich sind. Ausnahmen stellen die bei uns heimischen Heidelbeeren sowie die Aronia-Beere dar, die mittlerweile auch in Polen und Ostdeutschland angebaut wird. Obst, das in der Nähe erzeugt wird, bietet den Vorteil der Frische. Es ist vor allem deshalb gesund, weil es noch einen hohen Gehalt an Antioxidantien aufweist. Letzterer sinkt nämlich mit jedem Verarbeitungsschritt. Vor diesem Hintergrund stehen heimische Früchte wie Sauerkirschen, Holunder oder Heidelbeeren der Acai-Beere oder anderen exotischen Kraftpaketen in puncto Antioxidantien nicht zurück.

Mit Vorsicht genießen

Dass der Verzehr von Superfrüchten problematisch sein kann, zeigen Untersuchungen, denen zufolge zahlreiche Goji-Produkte Pestizid-Rückstände aufwiesen, die über den gesetzlichen Höchstmengen lagen. Personen, die auch auf andere Früchte allergisch reagieren, wird empfohlen, Goji-Beeren zunächst in kleinen Rationen zu probieren. Vorsicht ist auch bei der Einnahme blutverdünnender Medikamente geboten, da die Früchte die entsprechende Wirkung verstärken.

Superfrüchte können, müssen aber nicht auf dem Speiseplan stehen

Mit dem Begriff Superfrüchte ist das Interesse beim gesundheitsbewussten Verbraucher geweckt. Das eigene Wohlbefinden steigern, indem rote und schwarze Beeren ins Müsli gemischt werden, klingt verlockend. Auch in geschmacklicher Hinsicht ist der Verzehr exotischer Früchte reizvoll. Dass die vermeintlichen Superfrüchte tatsächlich Wunder bewirken, indem sie Krankheiten heilen, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Gesund sind sie dank ihrer Inhaltsstoffe zweifelsfrei.

Statt aber auf die importierten, vergleichsweise sehr teuren Acai-, Acerola- oder Goji-Endprodukte zurückzugreifen, tun wir uns mit hierzulande kultivierten Obstsorten genauso Gutes. Frisch verzehrt, bleiben die wertvollen Vitalstoffe enthalten. Kurze Transportwege machen Heidelbeeren und Co. in einem ökologischen Kontext zu wahren Superfrüchten.

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